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#ichliebegrün – #ichliebeoliv

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3fachnelvita

Es gibt kaum eine Farbe, die mich so sehr fasziniert wie Grün. Ich spaziere im Frühsommer durch eine Wiese und staune über die Vielfalt von Grüntönen, hervorgebracht durch Gräser, Kräuter, Stiele und Blätter. Ich streiche über das dunkelgrüne Moos und entdecke darin hellere Sprenkel anderen Grüns. Nur schon das Blatt einer Buche verändert und variiert sein Grün, ganz fein und zart spriesst es im Frühling am Baum, bis es im Hochsommer kräftig und dunkelgrün Schatten spendet. Ich liebe den Wald und die Wiesen, hier kann ich entspannen, zur Ruhe kommen, die Seele baumeln lassen. Ich liebe es, mich in eine Wiese zu legen und mich in all diesen Grüntönen, Strukturen und Formen zu verlieren, zu entdecken, wer hier alles krabbelt und kriecht und lebt.

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Grün einzufangen hingegen finde ich sehr herausfordernd. Den richtigen Grünton für etwas zu finden und treffen empfinde ich als schwierig; der Grat zwischen sehr schön und stimmig und störend und giftgrün ist zuweilen sehr schmal. Und dennoch – oder gerade darum – zieht es mich immer wieder zu grün. In meinen Kritzelsachen sind Grüntöne überproportional vertreten, ich male sehr gerne mit Grün und experimentiere mit verschiedenen Farbtönen. Grün ist für mich Entspannung und Lebendigkeit in einem.

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Grün ist die Farbe der Zuversicht, die Natur, das Wachsen. Sie kann auch für Zuverlässigkeit, Mitgefühl und soziale Kompetenz stehen. Als Signalfarbe ist grün ebenfalls positiv besetzt. Wenn ich solche Beschreibungen zur Bedeutung der Farbe Grün lese, erkenne ich mich und das, was mir wichtig ist, wieder. In der Liturgik ist Grün die Farbe des sich erneuernden Lebens und der Hoffnung. Und so steckt für mich in Grün das Wissen um den Kreislauf des Lebens, die Zuversicht, dass alles seine Zeit hat. In meinem Leben gibt’s Flugzeugzeiten und Schneckentage … es gibt Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

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Als die ersten Bilder vom Stoffdesign Nelvita bei Susn auf Instagram auftauchten, war ich einfach nur sprachlos. Noch mehr haben mich die Farben und Stoffe berührt, als ich realiserte, dass das wirklich raxn-Stoffe sind. Ich kenne Susanne nicht, zumindest nicht persönlich und in Echt, noch nicht … Doch Susanne alias raxn berührt mich mit ihrer Art, ihren Farben, ihrem wundervoll lebendigen Chaos, seit ich in der virtuellen Nähwelt noch als stille Leserin auf sie gestossen bin. Und so zog Nelvita in meinen Stoffschrank ein, ein Stoff mit Geschichte und Bedeutung für mich. Ein Stoff, der nicht mal schnell zu einem Shirt vernäht werden soll und darum etwas länger auf seine Bestimmung wartete. Etwas besonderes sollte aus ihm werden. Nur was?

Und irgendwann spürte ich, es soll ein Kleidungsstück werden, das ich richtig viel und gerne tragen mag, also kein chices Kleid für besondere Anlässe ;-), viel mehr ein alltagstaugliches Lieblingsstück. Ein erstes Stückchen von Nelvita olive habe ich zu meinen Kuschelsockenpantoffeln  vernäht – aus akuter Not zur Bekämpfung meiner dauernd kalten Füsse. Und kurz darauf habe ich passend dazu so einen richtigen Wohlfühlhoodie genäht – für Schneckenhaustage, an denen ich mich zurückziehe, zur Ruhe kommen will und muss. Auch die gibt es. Manchmal sind diese Tage einfach auszuhalten und durchzustehen, manchmal empfinde ich sie als wohltuend, aber sie gehören zu mir, sie gehören zu unserem Alltag als Familie, im Guten wie im Schwierigen. Ich werde meinen neuen Hoodie nicht nur an diesen Tagen tragen, aber auch: Denn genau da brauche ich Sachen um mich, die mir gut tun, mit denen ich mich wohlfühle. Der Grünton von Nelvita olive, die Stoffbeschaffenheit des Sommersweats, die Geschichte und die Person hinter dem Design, die Kombination mit meinem geliebten altrosa-melierten Farbton aus dem Stoffbuero: Definitiv genau meins. Und weil es ein echtes Herzensstück von mir ist, wollte ich es unbedingt auch im Rahmen einer anderen Herzenssache, nämlich der  #farbensausevol2 von Dagmar alias Zwirnguin zu #ichliebegrün #ichliebeoliv zeigen.

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Genäht bzw. gepuzzelt habe ich: Der Grundschnitt ist mal wieder die Else – ich liebe diese Kapuze mit dem etwas tieferen Ausschnitt sowie die Passform. Die Passe und die innenliegenden Taschen an den Seiten – ich habe einen Taschentick 😉 – habe ich der Herzkönigin entnommen. Die Länge habe ich Daumen mal Pi bzw. nach Gefühl gewählt. Die Kapuze habe ich gefüttert, lange Ärmelbündchen und ein Saumbund gewählt, die Kordelenden  wieder farblich abgestimmt umwickelt. Anstatt Ösen habe ich diesmal Knopflöcher genäht. Der Pulli war ein ziemlich spontanes Nähprojekt, für das ich alle perfekt passenden Zutaten zu Hause fand, wow, hatte ich eine Freude, als ich dies feststellte. Und dieses Spontane aus dem Bauch heraus, das Puzzeln von Teilen aus verschiedenen Schnittmustern und dieses Mutig-mal-drauflos-und-am-besten-sofort – das bin auch ich, da gehen dann manchmal wieder die Flugzeuge mit mir durch 😉

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An diesem grauen, nassen und kalten Tag heute mache ich es aber wie die Schnecke, die sich bei ungünstigen Wetterbedingungen oder mangelndem Nahrungsangebot in einen sogenannten Sommerschlaf zurückziehen kann, sie sucht sich einen geschützten Platz, heftet sich dort mit Schleim fest und verschliesst die Öffnung ihres Gehäuses mit einer Art temporären Schutztür aus Schleim. So verharrt sie wochen-, monate-, ja sogar jahrelang und wartet auf günstigere äussere Bedingungen.

Ich kuschele mich jetzt in mein grünes Schneckenhaus und wünsche Euch ein ruhiges, entspanntes und schönes Wochenende!

Kathrin

 

Stoffe: Sweat Nelvita olive, raxn, alles-fuer-selbermacher / Bio Jersey Altrosa meliert, Stoffbüro / Bio Jersey puderrosa, Lillestoff

Schnitt: Else, Schneidernmeistern, kombiniert mit Herzkönigin, Fred von Soho  /  Hausschuhe „Gunilla“, Kreativlabor Berlin

 


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